Starbuckin`across the USA - It´s life, Jim, but not as we know it!

Noch vor Tagesanbruch entfliehender der Sumpfhölle Ohios. Alles ist nass. Am Abend und in der Nacht gab es heftige Gewitter, ohne daß es sich irgendwie abgekühlt hätte.

Wir packen unser nasses Zeug zusammen und hauen ab.

Fluchtpunkt Starbucks.

Starbucks ist auf unsere Reise der sichere Ort geworden. Es ist sauber. Es ist gemütlich. Es gibt Cinnamon Buns und Lemon Cake. Und mehr Espresso als man trinken kann.

Und freies WiFi.

Das Mobilfunknetz in den Staaten ist, mit viel gutem Willen, nun, sagen wir, grobmaschig.

Auf dem Berg und in der Nähe größerer Gemeinden läuft es gut, auf dem Land meistens gar nicht. Eben hast Du noch drei Punkte auf der Skala, dann wieder Null.

Nebenbei war die Erkenntnis,  daß Fotostream von drei Handys und einem MacBook auch 8 Gig Datenrate in nicht ganz 10 Tagen plattmachen nicht ganz schmerzfrei.

Also erst mal die Fotostreams abgeschaltet und alles nach traditioneller Weise per Kabel aufs MacBook gezogen. Geht ja auch.

Alle datenintensiven Dinge, wie Uploads auf den Blog, werden jetzt bei Starbucks erledigt, oder an anderen freien WiFis, in Shopping Malls oder an Büchereien. Man entwickelt so ein Gespür dafür, fast, als bekäme man eine 6. Sinn für Mikrowellen.

Ich schweife ab.

Unser Morgenbriefing mit weiterer Planung also diesmal irgendwo in Ohio, in einer Niederlassung besagter Kaffeehauskette.

Der Blick auf die Landkarte und den Kalender sagen: wir sind unter Druck. 

Sonnenfinsternis ist am Montag, den 21.August. Es ist Freitag, der 18.August 2017. Also bleiben noch drei Tage, um vom nördlichen Ohio ins südwestliche Nebraska zu kommen. Drei Tage und 1806 Kilometer. Auf direktem Weg. Kein Ding.

Wäre da nicht noch ein unstreichbarer Programmpunkt:

The House on the Rock. Portal zu einer anderen Welt. Bekannt aus den Roman „American Gods“ von Neill Gaiman. Absolute Pflichtveranstaltung. Kleine 932 Kilometer von hier. 

Leider im nördlichen Wisconsin. Damit Gesamtstrecke nach Nebraska: 2044 Kilometer.

Schauen wir mal. Flugs wird der winzige kleine und sicher total uninteressante Cuyahoga Valley N.P. gestrichen. Gut, daß wir gestern Abend noch 100 Meilen südwärts bis ins Sumpfloch gefahren sind, und dort hin zu kommen.

Wir starten nach dem Frühstück in Richtung Madison, Wisconsin. Das wird ein langer Tag. 

Damit wir bei Laune bleiben machen wir zu Mittag eisen ausgedehnten Stop am Lake Michigan.

Die großen Seen sind verblüffend. Schon am Tag zuvor bei unserem Camp am Lake Ontario hatten wir das Gefühl am Meer zu sein. Hier ist es wirklich nicht zu unterscheiden: Sandstrand, hellblaues Wasser, hohe Wellen. 


Wir gehen mit Lettie an einen der wenigen Strandabschnitte, auf denen Hunde zugelassen sind, und chillen ein wenig.

Nach kurzem Zögern wagen sich manche von uns ins Wasser (das in der Ferne im Dunst aufragende Stahlwerk blenden wir einfach mal aus), und es ist wirklich toll.

Wir bleiben hier etwa zwei Stunden, dann brechen wir wieder auf. Noch liegen ……. Kilometer bis Madison vor uns. 

Der eine oder andere Coffeestop sorgen dafür, daß die Laune auf der langen Fahrt einigermaßen erträglich bleibt.

Unterwegs beschließe ich, daß ich keine Lust habe, nach der Ankunft in Madison noch einen Campground zu suchen, Camp zu machen, zu kochen etc.etc. und schieße uns ein Hotelzimmer.

Wenn Gott gewollt hätte, daß wir immer im Bus schlafen, warum hat er dann booking.com  erfunden?  

Etwa um 19:00 Uhr checken wir ein im Residence Inn in Middleton. 

Oh, sie reisen mit Hund? Ja, das macht dann 75,- $ Pauschale für das Tier, Sie verstehen sicherlich?

Ja, klar, wir verstehen, Danke, Mam!

F**k you, booking.com. Mit einer Info darüber hätten wir uns etwas anderes gesucht. So what. 

Das Zimmer ist schön, und wir werden schon erwartet. Blatella americana, eine der faszinierendsten Schöpfungen der Natur. 

Wieder runter zur Reception.

Sorry, Mam, there´s a really, really small problem with the room. I´m terribly sorry to be bothering you again, but ….

Gut, daß es Handyfotos gibt. Denen entwischt keine Schabe! Leute, eure Hotelbewertung könnt Ihr euch von der Backe putzen.

Wir bekommen ein neues Zimmer (kein Upgrade, was stimmt mit der Dame nicht?), das zumindest oberflächlich schabenfrei ist.

Im roachfreien Ambiente machen wir es uns gemütlich, ausgiebig geduscht und gepflegt kuscheln wir uns in unser riesiges weiches Bett.


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