Mount Washington

Der Mount Washington in New Hampshire ist mit seinen 1.917 Metern der höchste Berg im Nordosten der USA. Folglich gehört er auch zu den beliebtesten Ausflugszielen in ganz Neuengland. Jährlich drängt sich insgesamt rund eine viertel Million Menschen auf dem Gipfel. Doch viele Touristen unterschätzen den Mount Washington gewaltig – der Berg ist einer der gefährlichsten Orte der Welt und bei seiner Besteigung droht sogar Lebensgefahr.
(Quelle: http://www.kompass.de/lebensgefahr-am-mt-washington-der-gefaehrlichste-berg-nordamerikas)



Genau das Richtige. Bring`em on!

Die Wetteraussichten sind schlecht. Regen. 52°F. Windgeschwindigkeit am Gipfel bis zu 60mph. Windchill 38°F.

Perfekte Bedingungen für eine Besteigung von Mount Washington.


Am Trailhead des Amonoosuc Ravine Trails begrüßt uns eine sehr freundliche National Forest Rangerin, streichelt Lettie ein wenig und wünscht uns einen fantastischen Tag. Tja, ob wir es heute bis zum Summit schaffen würden? Vielleicht, vielleicht nicht, wir sähen ja aus wie erfahrene Hiker, wir würden das schon selbst merken.


OK, thank you, Mam! Have a good day!

Der Wald duftet herrlich nach Weißtannen. Der Trail wird schnell anspruchsvoll, Boulder Hopping ist angesagt. 

Wir überholen ein paar Gruppen. Viele sind hier in T-Shirt und Sneakers unterwegs.

Wir fühlen uns sehr deutsch mit unseren Rucksäcken, festen Schuhen, Gore-Tex-Jacken und dem Erste-Hilfe-Set nebst Notfallverpflegung im Rucksack.

Aber wie sagen die Body Scouts?

"Don`t be scared, be prepared!"

Im Aufstieg wird es beständig kälter und nebliger. Die ersten Gruppen kommen uns von oben entgegen.

"Wart Ihr am Summit?" 

"Nein, wir sind umgedreht! Oberhalb der Baumgrenze geht nichts mehr!"

Hmmm...


Wir steigen weiter auf. An der Baumgrenze ziehen wir uns wärmer an und beschliessen, zunächst bis zur "Lakes of the Clouds"-Hütte zu gehen.

Der Weg bis zur Hütte ist OK, neblig, etwas kalt, aber doch so, daß man ohne Probleme weiter gehen kann.




An der Hütte machen wir einen kleinen Stop. Die Hütte ist gut besetzt, drinnen eine Menge ThruHiker auf dem Appalachian Trail.



Der Geruch ist überwältigend, und auch der an er Decke in Körben aufgehängte getrocknete Lavendel kann da nicht viel ausrichten.




Zwei Pfefferminztee später sind wir etwas aufgewärmt und wieder unterwegs.

Draussen ist es inzwischen ziemlich wild. Wir steigen die letzten 300 Höhenmeter durch steiles felsiges Gelände auf, der Wind zerrt an Jacken, Rucksäcken und Mützen. 

Sogar Lettie wird es hier ungemütlich. Gebeutelt von Böen schwanken wir den Trail aufwärts bis zum Gipfel. 

Hier oben weht es einen fast von den Beinen. 

Eindrucksvoll.

Wir bleiben nicht lange am Summit.


Wir bewegen uns zügig über den Crawford Notch Trail, der ein Teil des Appalachian Trail ist, Richtung Norden zum Jewell Trail, über den wir absteigen.

Es ist extrem windig und wird immer kälter. Die Shorts machen es nicht besser.

Nach ein paar Höhenmetern im Abstieg kreuzen wir die Tracks der Zahnradbahn. 

Schwächlinge.



Im Abstieg zeigt Mount Washington sich gnädig mit den Gipfelsiegern: Wir werden mit ständig grösser werdenden Wolkenlücken und Sonnenschein verwöhnt, weite Ausblicke über New Hampshire und die White Mountains.


Nach insgesamt sieben Stunden, 16 Kilometern und 1000 Höhenmetern im Auf- und Abstieg sind wir wieder am Van.

Wir müssen noch ein Stück weiter kommen, also fahren wir noch ein paar Stunden, bevor wir den Van für die Nacht abstellen können.


Links:

Mount Washington

Amonoosuc Ravine Trail
(sprich: Ah-mo-nuu-ßack Rewiin)

Lakes of the Clouds

Appalachian Trail

Jewell Trail

GPX der Wanderung

Fahrstrecke

Song zum Tag

Buch der Woche






Kommentare

  1. Alle Achtung! Ihr seid ja hart im Nehmen. Hauptsache Lettie geht es gut. :)

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