Sand Wash Basin

Unsere Nacht auf der Kuhwiese war ruhig. Und kalt. Auf 2867 Metern wird es um diese Jahreszeit tatsächlich 2°C kalt.

Ein schöner Platz war es auf jedem Fall. Coyoten heulen zum einschlafen in der Ferne, die Kühe müssen sich noch etwas aufregen, aber ansonsten ist hier oben gar nichts. Nur Aussicht.


Wir duschen morgens bei Eiseskälte draussen am Bus. Erfrischt und sauber starten wir in den neuen Tag.

Wir haben heute nicht viel zu fahren, trödeln ein wenig herum.

Ein ausgedehnter Stop über Mittag in Steamboat Springs, einen sympathischen kleinen Ort mit Skigebiet in Colorado.

Wie in jeder etwas größeren Stadt gibt es hier eine hübsche und sehr gepflegte Parkanlage mit Tischen und Bänken, die wir gerne für unsere Mittagspause nutzen.

Dann machen wir uns wieder auf den Weg zu den Wildpferden, Richtung Sand Wash Basin.

Die Fahrt dorthin dauert noch einmal etwa zwei Stunden, auf ständig kleiner und einsamer werdenden Strassen, zunächst noch Asphalt, dann nur noch Gravelroads.

Wir stoppen an dem Punkt, den man uns genannt hatte. Zwei etwas müde Pferde lungern an diesem Wasserloch herum.

Na ja, nicht so ganz wie erwartet, aber die werden schon noch kommen.

Wir machen es uns gemütlich und geniessen die Einsamkeit.

Nach etwa 2 Stunden fährt ein Auto hinter uns auf den Platz. Eine Dame steigt aus und spricht uns an, sie ist Freiwillige vom Bureau of Land Management und kümmert sich hier um die wenigen Touristen und die Pferde.

Hier seien wir ganz verkehrt, sagt sie, und wir sollten unbedingt noch ein paar Meilen fahren, da und da hin, da seien jetzt gerade so um die 200 Pferde!

Schnell alles in den Van geschmissen, Dach zu, los gehts.

Nach kurzer Fahrt sind wir da.

Es ist unglaublich.




Wir sitzen den ganzen Abend da und schauen. Abends kommen ein paar kleinere Gruppen von Wildpferden zum Trinken. Sie gehen aufmerksam an uns vorbei, die Anführer der jeweiligen Gruppe haben ein wachsames Auge auf uns, so scheint es, während der Rest vorbeigeht.
Es ist erstaunlich, wie diese Tiere, Geistern gleich, plötzlich aus dem Nichts auftauchen, und  sich genau so schnell wieder scheinbar in Luft auflösen. 
Wir verbringen einen wunderschönen Abend im Sand Wash Basin, und eine einsame, ruhige Nacht.

Am Morgen, kurz nach Einsetzen der Dämmerung, wiederholt sich das Schauspiel. Plötzlich, ganz leise, sind immer wieder größere Gruppen von Pferden da. Trinken, baden, wälzen sich im Sand, und sind, Hokuspokus, genau so schnell wieder in der Wüste verschwunden. Geradezu magisch.

Kommen und gehen der Gruppen laufen absolut diszipliniert. Gelassen und selbstsicher gehen die Tiere dicht an uns vorbei, ihr Auftreten hat nicht viel mit dem der Pferde gemein, die man bei uns zu Hause kennt.

Ein wenig erleuchtet brechen wir das Camp und setzen unsere Reise fort.



Links:

Gefahrene Strecke 



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