In den Geisterwald


Leider vernebelt schon am Morgen relativ dichter Rauch die Sonne und taucht die ganze Szenerie in ein seltsames Dämmerlicht. Immer noch brennen ausgedehnte Gebiete in Oregon und Washington, es wird eher schlimmer als besser.


Trotzdem verbringen wir einen angenehmen und entspannten Morgen in Cannon Beach. Der Ort ist sehr hübsch, der Strand ist schön, der Haystack Rock sehr sehenswert.

Wir holen uns unseren Morgencappucino bzw. -espresso beim Sleepy Monk. Eine super niedliche Espressobar mit extrem gutem Espresso. Dazu einen Muffin, einen Bagel mit Cream Cheese, und wir sind gerüstet für den Tag.

Wir bummeln durch den Ort, auch hier ist es sehr "touristy", aber von Zeit zu Zeit ist das ja sehr angenehm. So schlendern wir durch einige Läden, holen uns nich ein (maßlos überteuertes) Eis.

Am frühen Nachmittag fahren wir dann weiter, wir wollen zum Columbia River Gorge, es gibt dort einige Trails, die wir gerne gehen würden.

Wir sind etwa eine Stunde auf dem Weg, da sehe ich in auf dem Routenplaner, daß der Interstate durch den Columbia River Gorge komplett gesperrt ist. Nur warum?

Die Antwort ist schnell gefunden: Wildfire! Das Eagle Creek Fire, das jetzt, als ich schreibe, mehr als zwei Wochen später, immer noch brennt, führt dazu, daß der gesamte Abschnitt des Columbia River gesperrt wird. Es brennt hier auf gut 200 Km2, Siedlungen wurden großräumig evakuiert.

Wir stoppen und checken die Karten und Messwerte hinsichtlich der Luftqualität: Ganz Oregon bis hinunter nach Kalifornien ist verqualmt.

Wir biegen nach Süden ab, vergessen den Columbia River Gorge und verständigen uns dahin, daß wir erst einmal bis Crater Lake National Park fahren wollen, und dann sehen, wie es dort aussieht.
Wir biegen auf den Interstate 5 South und ziehen mit 130 Km/h durchs Land. Rauch, 35° C, kein Wind.

Wir stoppen in Salem am Nachmittag für einen Espresso, hier ist es so unangenehm, daß man gar nicht draussen sitzen kann, sondern im tiefgekühlten Starbucks vor sich hinfristet, eher es wieder hinaus in die Gluthitze und den Qualm geht.

Vor Einbruch der Dunkelheit wollen wir einen Schlafplatz finden. Eine vielversprechende Sache kommt nach einigen Kilometern nicht mehr in Frage, als wir diese doch leicht gruselige Installation irgendwo 15 Kilometer vom nächsten Highway in den Bergen am Strassenrand finden:




Bei diesem Anblick fällt uns nur noch "Das Schweigen der Lämmer" oder "Criminal Minds" ein....
Wir machen auf der Hinterachse kehrt und sind weg!

Wir schaffen es an diesem Abend unter Aufbietung aller Kräfte bis zum Black Canyon Campground, irgendwo im Hinterland.

Es ist stockfinstere Nacht, als wir hier einlaufen. Wir suchen uns einen freien Campspot, inmitten gruseliger riesig hoher Bäume, Unmengen von Moos und Farn, in völliger Dunkelheit.

Hänsel und Gretel sind nicht weit weg...und die Hexe macht schon Feuer....


<---vorheriger Tag




Links:

Song zum Tag

gefahrene Strecke

Sleepy Monk Coffee

Eagle Creek Fire

Black Canyon Campground

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