Lake Aloha




Gleich morgens um halb Acht sind wir am Forest Service Office und holen unser Permit für die Desolation Wilderness. Es ist Samstag, dementsprechend sind wir früh da, weil an Wochenenden natürlich immer viel Andrang ist.

So sieht das dann aus...

Alles läuft gut, wir sind die zweiten in der Reihe, und ein paar Minuten später haben wir das Permit für die Desolation Wilderness.

Im Gespräch mit dem Forest Ranger erfahre ich, daß man, wenn man das Auto in den Bergen für ein paar Tage am Trailhead abstellt, AUF GAR KEINEN FALL irgendwelche Lebensmittel, Kosmetika usw. usf. im Auto lassen sollte, da die Schwarzbären sich dann gewaltsam Zugang in die Autos verschaffen.

Da haben wir ein Problem: Nicht nur haben wir lange Meter Essen im Auto, ein besonderer Leckerbissen wäre sicherlich der halbvolle 40-Kg-Sack Hundefutter!

Aber wohin damit??

Wir fragen zuerst auf dem Campground. Sorry, geht leider nicht.

Dann fragen wir beim Self-Storage in South Lake Tahoe. Nein, geht nicht, wir dürfen keine Lebensmittel lagern. Die Bären, Sie verstehen?

Jou. Wir verstehen.

Nach längerem Überlegen kommt nur noch eine Sache in Betracht: wir fragen in einem Sportgeschäft, wo wir gestern einen Bärencontainer und Verpflegung gekauft haben. Dort liefen zwei Hunde im Laden herum, die werden bestimmt ein Herz für uns haben!

Also nehmen wir unseren Mut zusammen und tragen unsere Bitte vor. 

Ja klar, gar kein Problem, machen wir gerne!

Das ist eine Situation, die wir hier immer wieder erleben: Menschen sind hilfsbereit, ohne Umschweife wird auch für völlig Fremde gerne etwas getan, das ist meist einfach selbstverständlich.


Es funktioniert hier wirklich gut, sich zu überlegen, wie man reagieren würde, wenn eine solche Bitte an einen selbst herangetragen würde: Natürlich würde man helfen, gar keine Frage! 



Nachdem das Problem gelöst ist, machen wir uns auf den Weg zum Echo Lake, wo unsere Tour starten soll.


Wir haben das Gepäck einigermaßen sinnvoll aufgeteilt, Claudi muß sich leider mit dem sperrigen Bärencontainer herumplagen. 
Man muß auch im Backcountry sein Essen und Kosmetika (Zahnpasta!) bärensicher verstauen. Vorschrift ist ein Container, der so beschaffen ist, daß er von Bären nicht geöffnet werden kann, und der dann in der Nacht mindestens 100 Meter vom Zelt entfernt deponiert werden sollte. Wer möchte schon nachts gerne Besuch von einem Schwarzbären in seinem Zelt haben?

Schließlich können wir mit einiger Verspätung starten, es ist schon nach Mittag, als wir endlich loskommen. Zum Glück müssen wir heute nicht besonders weit gehen, Lake Aloha ist als Camp eine Möglichkeit, bis dahin sind es nut etwa 13 Kilometer. Mit doch recht schwerem Gepäck auf dem Rücken geht es sich nicht so schnell, der erste Teil der Wanderung führt am Nordufer des Echo Lake entlang, die Sonne brennt doch ganz ordentlich ind dieser Höhe zu dieser Tageszeit.

Mit ein paar Fotostops sind wir um 16:00 Uhr etwa am Lake Aloha.


Der Anblick ist schlicht überwältigend. Es ist zauberhaft schön hier oben, man kann sich gar nicht satt sehen. Ein kristallklarer Schmelzwassersee, eingefaßt von eleganten Granitfelsen, Inseln aus Granit, die daraus aufragen. Schneebedeckte Gipfel am gegenüberliegenden Ufer. Unglaublich schön.


Da stehen schon einige Zelte, der Platz ist sehr schön, man kann sein Zelt mit einigem Abstand zum nächsten aufbauen. Wir richten uns ein, die Sorge vor Bärenüberfällen läßt uns doch eher die Nähe anderer Menschen suchen. Wir kochen unser Essen, dann wird es auch schon dämmerig, die Tage sind nicht mehr besonders lang.

Lange sitzen wir am Seeufer und genießen die Aussicht, auf den umliegenden Felsen haben es sich andere Backpacker bequem gemacht.

Die Abende sind kurz, gegen 20:00 Uhr ist es stockfinster. Nachdem wir unseren Bärencon-tainer sicher abgelegt haben, gehen wir ins Zelt.

Schon da ist es recht kühl. Es soll noch viel kälter werden in der Nacht...

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