07.09.2017 und 08.09.2017: South Lake Tahoe

Wir trödeln morgens ein wenig herum, in der Nacht haben uns ein paar Locals mit spätem Heimkommen und anschliessendem lauten Mitsingen zu den Top 1000 der aktuellen Country- und Westerncharts bis etwa um Mitternacht unterhalten. Entzückend...

Die Fahrt nach South Lake Tahoe ist nicht weit, nur 145 Meilen. Wir stoppen in Reno zum Frühstück, dann geht es weiter nach South Lake Tahoe.

Unser Plan ist, einen Teil des Tahoe Rim Trails zu wandern. Erstmal müssen wir uns aber einrichten und Vorbereitungen treffen. 

Wir suchen einen Campground, auch hier ist das alles andere als einfach: alles ist voll, der ganze Ort, alle Campgrounds, obwohl Labor Day und damit das Ende der amerikanischen Feriensaison schon eine Woche hinter uns liegen.

Wir steuern einen Campground nach dem anderen an, nichts frei, oder man will völlig unverschämte Preise (52,-$ für eine Nacht, dafür bekommt man ein Motelzimmer!), oder es sind keine Hunde erlaubt. Boondocking ist fast ein Ding der Unmöglichkeit hier, viel Privatland, kein National Forest oder BLM-Land weit und breit.


Schließlich haben wir Glück am Fallen Leaf Campground, jemand hat storniert, und wir bekommen den Platz.

Die freundliche Dame am Check-in gibt uns eine ausführliche Einweisung:


"Also: wir haben hier am Campground 2 männliche Bären und 3 Weibchen mit jeweils 2-3 Jungtieren. Und sie sind HUNGRIG!!! An eurem Platz ist ein bärensicherer Container, und ihr WERDET IHN BENUTZEN WOLLEN. Keine Lebensmittel, Kosmetika, Zahnpasta, Waschmittel und so weiter im Auto, OK???"


Ups.....

OK. Wir haben verstanden...


An unserem Standplatz räumen wir als erstes alle unsere derartigen Sachen in den Container, dann machen wir uns auf den Weg ind die Stadt und sehen uns etwas um.


Wir essen lecker in der Basecamp Pizzeria, trinken gefühlte 20 Espressi, dann machen wir es uns abends am Feuer gemütlich. Einigermaßen.

Bären am Campground sind ja etwas ungewohnt für uns, und so sind wir doch etwas nervös.

Nachdem wir die erste Nacht ohne Zwischenfälle überstanden haben, ist am nächsten Tag erst mal das übliche Waschprogramm dran: Wäsche, Auto, Menschen, alles wird gründlich gereinigt. 

Danach machen wir uns auf den Weg zum Trailhead am Echo Lake. Dort angekommen stellen wir fest, daß man ein Permit von Forest Service braucht, um über Nacht dort draussen zu bleiben...

Das kommt davon, wenn die Reiseleitung keine Karten lesen kann.



Also wieder zurück, damit ist unser Aufbruch zum Tahoe Rim Trail erst einmal verschoben.

 Am späteren Nachmittag erweist sich dieses Versäumnis als glückliche Fügung: schwarze Wolken ziehen über der Desolation Wilderness auf, wenig später gewittert und hagelt es, wie man es selten sieht! Gleichzeitig stürzen auch die Temperaturen ab, und wir sind heilfroh, daß wir nicht schon 1000 Meter höher am Berg sind.



Also zurück zum Campground, und mit viel Schmeichelei und freundlichem Lächeln läßt sich die Dame am Check-in erweichen und nimmt uns auf den vollen Campground. Wir bekommen einen von zwei Plätzen, die eigentlich für Campgroundhosts bestimmt sind. An und für sich darf sie diese Plätze erst spät am Abend herausgeben, aber...ausnahmweise....

So verbringen wir noch einen zweiten Abend bei den Bären, diesmal schon viel entspannter.


Links






Kommentare

Beliebte Posts