#freezeyourassoff

Die kälteste Nacht ever.

In der Nacht sind die Temperaturen am Lake Aloha (2473 m.ü.M) auf unter 0° Celsius gesunken.

Wir haben uns alles angezogen, was wir hatten. Wir sind in die Biwaksäcke gekrabbelt. Nichts hat geholfen. Wir haben die ganze Nacht erbärmlich gefroren.

Claudia und Lettie haben mehr oder weniger gar nicht geschlafen, ich sehr wenig und schlecht.

Irgendwann liegt man nur noch da und denkt:"OK, auch das wird irgendwann vorbeigehen."

In der Nacht waren anscheinend Bären im Camp, ich habe dicke Pfoten am Zelt gehört, Claudi meint, sie hat gehört, wie sich Bär(en?) am Container versucht haben.

Aber das war nichts gegen die Kälte.

Unsere Schlafsäcke sind eigentlich bis -2°C ausgelegt, aber es war, als ob man mit einer Papiertüte zugedeckt ist. Die Biwaksäcke, die eigentlich ja nur PVC-Tüten sind, sammeln Kondenswasser, und was sie zuerst an Wärme gegeben haben, holen sie gegen Morgen zehnfach mit Feuchtigkeit zurück.

Lettie scheint milde unterkühlt und ist total verknittert, Claudi ist sehr blaß und völlig erledigt.

Wir versuchen uns etwas zu sammeln. Heißer Tee. Warmes Frühstück. Als die Sonne aufgeht, wird es  etwas besser.

Wir entwerfen verschiedene Pläne, wie wir hier weiter kommen:

Claudia möchte zum Auto zurück gehen, unsere Decken holen und wieder zurück kommen. Kleine 26 Kilometer durch die Berge in total desolatem Zustand.

Ich halte den Plan für nicht gut.

Wir verschieben erst einmal die Entscheidung, bauen unser Camp ab und gehen ein kleiner Stück unseren Trail weiter.

Ich finde, es ist eine gute Idee, erst mal ein erfrischendes Bad zu nehmen. Also nix wie rein in den eiskalten Lake Aloha!

Danach beschließen wir, daß ich erst einmal ein Stück alleine weiter gehe und schaue, wie es aussieht. Claudia geht zurück zum Camp, wäscht sich (im See), und wir schauen, wie sich alle so erholen.


Lake Aloha und die Umgebung sind auch am Morgen sehr, sehr schön.

Zurück im Camp diskutieren wir noch einmal die Optionen, und kommen zu dem Schluß, daß wir angesichts der Wettervorhersage mit Temperaturen noch unter denen der letzten Nacht hier oben mit unserer Ausrüstung nicht weiter kommen.

Claudia Idee scheint mir sehr gewagt, und wenn, dann würden wir beide zurück gehen.

Schließlich entscheiden wir, abzubrechen. Schweren Herzens nehmen wir unsere Rucksäcke und zockeln los Richtung Trailhead.

Erschöpft, wie wir sind, verlaufen wir uns noch ein wenig, aber nur sehr wenig, und der Rückmarsch zieht sich sehr in die Länge.

Mit viel Mühe erreichen wir den Trailhead und unser Auto. Claudi und Lettie sind total hin.

Wir schiessen uns von unterwegs ein Zimmer in South Lake Tahoe und schlafen erst mal aus.

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Kommentare

  1. Guten Morgen, diesen Trip könnt Ihr jetzt nicht unter Abenteuer verbuchen. That was dangerous!
    Arme Lettie! Seid bitte vorsichtiger. L. G.

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    1. Guten Morgen, Angelika!
      Gefährlich war das nicht. Nur unangenehm. Ausserdem, Du weißt doch wie es heißt:
      "It´s not an adventure until something goes wrong!"
      Liebe Grüße! :-*

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