09.Oktober bis 12.Oktober: Nordkalifornien

Sacramento, Vacaville, Petaluma heißen unsere weiteren Stationen auf dem weg an die Küste. Bei einem Coffeestop in der Gegend von Vacaville hören wir erstmalig von den ausgedehnten Bränden bei Napa und Sant Rosa, längst hängt hier überall dichter Rauch in der Luft. Im Coffeeshop sind die Feuer schon Tagesgespräch, obwohl die ganze Katastrophe erst ganz am Anfang steht.

Noch wissen wir nicht, daß das nur der Beginn des "Feuersturms von Nordkalifornien" ist.



Wir beschliessen, die Region so schnell wie möglich zu verlassen beziehungsweise zu durchqueren. Auf dem Highway westlich von Vallejo durchqueren wir ein ausgedehntes Gebiet, in dem das Feuer zum Glück schon gelöscht worden war.

Die Nacht verbringen wir an der See an der Point Reyes National Seashore, morgens machen wir uns nach einem Starndspaziergang zügig auf den Weg, denn angefacht von starken Winden haben sich die Feuer östlich von uns weiter ausgebreitet, das Tubbs Fire hat ganze Nachbarschaften in Santa Rosa zerstört, viele Menschen sind bereits durch die Feuer umgekommen. Gemeinden werden evakuiert, in allen Orten, die wir durchfahren, sind Sammelstellen eingerichtet. Jeder, mit dem man spricht, hat mindestens einen Verwandten oder Freund in der Region, es herrscht große Ungewissheit über den Verbleib von Angehörigen, weil auch die Kommunikationswege, insbesondere das Mobilfunknetz, durch die Feuer beschädigt wurden.

Wir weichen nordwärts entlang der Küste aus, Highway 1 schlängelt sich über elende 140 Meilen an der Küste entlang von Point Reyes bis nach Mendocino, das wir als nächsten, da sicheren Stop, ausgemacht haben. 

Mendocino ist ein etwas seltsames Kaff, gar nicht so romantisch, wie man es sich vorstellen würde. Eher einer dieser Orte, die ihre beste Zeit lange hinter sich haben, bevölkert von Althippies und älteren Damen in wallenden Tüchern, die wohl zu oft "Eat, Pray, Love" gesehen haben.

Trotzdem bleiben wir zwei Tage, die Fahrt von Salt Lake nach Kalifornien war doch anstrengend, und wir gönnen uns hier eine kleine Pause. Immerhin ist das Wetter angenehm, wir gehen viel spazieren und klappern die (wenigen) lokalen Sehenswürdigkeiten ab und strapazieren den Waschsalon in Fort Bragg.

Immer wieder überlegen wir,  auf den Interstate 5 zu switchen, die Fahrt an der Küste entlang ist zwar zeitweilig sehr hübsch, aber doch sehr nervig wegen der sich an der See entlang schlängelnden Highways mit etwa 1.000.000 Kurven. Leider gibt es in dieser Region keine vernünftige Ost-West-Verbindung, so bleiben wir noch auf dem Highway 1 und kommen an diesem Tag noch bis zum Big Lagoon County Park, wo wir über Nacht bleiben. 






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